Schulbehörden, Hochschulen und Schulen
Schulaufsichtsbehörde auf der mittleren Behördenebene ist die Regierung der Oberpfalz (siehe oben S. 21 ff.), die mit ihren und den Akten ihrer Vorgängerbehörden das Schulwesen in der Oberpfalz im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfassend dokumentiert. Zu einem schmalen Bestand von zur Zeit 150 Akten aus den Jahren 1790 bis 1808 wurden die Akten des Ober-Schul- und Studienkommissariats Amberg, einer relativ selbständigen Abteilung der Regierung bzw. Landesdirektion Amberg, formiert (1 lfm). Auf der unteren Behördenebene beinhalten die Akten der Landgerichte älterer Ordnung und der Bezirksämter (vgl. oben S. 23 f.) viel Material zur oberpfälzischen Schulgeschichte. Auch das zu eigenen Beständen zusammengeführte Schriftgut der geistlichen Distrikts- und Lokalschulinspektoren (zusammen 852 Akten, 25,4 lfm), die bis 1919 die Schulaufsicht ausübten, wurde überwiegend Abgaben der Bezirks- und Landratsämter entnommen. Nur in geringem Umfang gelangte Schriftgut der Staatlichen Schulämter in das Staatsarchiv (1228 Akten, 24 lfm). Weil dieses schon die bei der Bezirksregierung geführten Lehrerpersonalakten archiviert, verzichtet es auf die parallel geführten Personalakten der Schulämter.
Umfangreichere Bestände, die v.a. Schulchroniken, Visitationsprotokolle, jahrgangsweise Schülerlisten, Vorschriftensammlungen, Inventare usw. umfassen, sind von folgenden Volksschulen vorhanden: Volksschule Beidl (247 Akten, 1,6 lfm), Volksschule Ehenfeld (155 Akten, 1,2 lfm), Volksschule Fuchsmühl (582 Akten, 5 lfm), Katholische und Protestantische Schule Neunkirchen bei Weiden (zusammen 239 Akten, 2,6 lfm), Katholische und Evangelische Schule Plößberg (404 Akten, 3,4 lfm), Volksschule Schönkirch (189 Akten, 1,8 lfm), Schule Stein (11 Akten, 0,4lfm), Volksschule Theuern (7 Akten, 0,2 lfm) und Evangelische und Katholische Schule Wildenau (65 Akten, 0,8 lfm). Außerdem sind von einzelnen Schulen der Schulamtssprengel der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach Schulchroniken (19 Akten, 0,8 lfm) vorhanden.
Von den Hochschulen besitzt das Staatsarchiv ca. 1000 Zulassungsarbeiten für das Lehramt an Volksschulen mit geschichtlicher, heimat- und volkskundlicher Themenstellung der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Regensburg (24 lfm) und der nachfolgenden Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Regensburg (ab 1958). Die der Pädagogischen Hochschule vorausgegangene Lehrerbildungsanstalt Amberg (1957 in das Max-Reger-Gymnasium Amberg umgewandelt) ist mit 369 AE (4,85 lfm, 1839–1957), die auf die Lehrerbildungsanstalt vorbereitenden Präparandenschulen Cham, Regensburg und Weiden sind mit 75 AE (0,8 lfm, 1871–1923) vertreten. Unter dem Schriftgut der Gymnasien besitzt das des Humanistischen Gymnasiums Amberg (heute Erasmus-Gymnasium) den größten Quellenwert. Seine Überlieferung schließt bis 1626 zurückreichende Unterlagen des ehemaligen Jesuitengymnasiums ein (1219 AE, 18 lfm, siehe oben). Materialien zur Geschichte des Regensburger Studienseminars St. Paul, des Alten Gymnasiums und des Lyzeums in Regensburg beinhaltet der Bestand Studienfonds St. Paul mit Akten und Bänden von 1773 bis 1959 (850 AE, 10,8 lfm). Das Schriftgut weniger anderer Gymnasien, nämlich Gregor-Mendel-Gymnasium Amberg (früher: Oberrealschule Amberg), Willibald-Gluck-Gymnasium Neumarkt (früher: Oberschule Neumarkt), Albertus-Magnus-Gymnasium Regensburg (früher: Altes Gymnasium), Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg (früher: Neues Gymnasium), Kepler-Gymnasium Weiden (früher: Oberschule für Knaben) und Augustinus-Gymnasium Weiden (früher: Humanistisches Gymnasium), ist im Umfang von zusammen 799 Akten (7,2 lfm) vorhanden.
Nach der Auflösung der Staatlichen Beratungsstelle für öffentliche Büchereien Regensburg im Jahre 1999 wurden deren Unterlagen an das Staatsarchiv abgegeben (338 AE, 7,2 lfm). Der Bestand Staatsarchiv Amberg ist mit ca. 2000 Akten (16,4 lfm) ebenso wie der Bestand Provinzialbibiothek Amberg mit 110 Akten (1 lfm) im Aufbau.