B. Archive des Adels, adelige Standesherrschaft und Jurisdiktion
Das Archiv der Grafen von Ortenburg, die im Tausch mit dem niederbayerischen Familiensitz (vgl. dazu die Überlieferung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv) 1805 das Gebiet um Tambach erhielten, umfaßt rund 91 lfd. m Schriftgut (5700 AE).
Herzog Ferdinand (1785-1851) begründete 1815 durch die Ehe mit der ungarischen Magnatentochter Antonia von Koháry den katholischen Seitenzweig des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Das aus dem Antiquariatshandel erworbene Koháry-Archiv stellt den Rest der umfangreichen Zentralkanzlei-Registratur im Wiener Palais Coburg dar. Er umfasst u.a. persönlichen Schriftwechsel unter den Familienmitgliedern sowie Unterlagen der Verwaltung für den umfangreichen Grund- und Fabrikbesitz in Niederösterreich, der Steiermark sowie in Ungarn (heute z.T. Slowakei) (401 AE, 1,4 lfm, 1792-1914).
Von der einstigen Registratur des Hofmarschalls des Zaren Ferdinand von Bulgarien (1861-1948) aus dessen Zeit im Coburger Exil blieben lediglich Fragmente erhalten (50 AE, 0,6 lfm, 1913-1947).
Ritterguts- und Familienarchive: Henfstädt (v. Hanstein), 1322-1810; Strößendorf (v. Schaumberg), 1580-1865; Untersiemau, 1405-1847; Dörfles b. Coburg (Sommer), 1614-1892; Rittergut Einberg, 1618-1911; Ahorn (von Erffa), 1346-1801; Meiningen (von Eelking), 1571-1814 (Gesamtumfang: 374 AE, 6,1 lfm).
Aus den im Bestand "Ältere Justizbehörden" zusammengefassten Abgabegemeinschaften wurden provenienzreine Fonds der Patrimonialgerichte herausgelöst.