Bestände
In den Beständen spiegelt sich ein Teil der Geschichte der wettinisch-ernestinischen Länder, deren Landesteilungen das Bild der Überlieferung stark beeinflusst haben. Für die Zeit der ernestinischen Kurfürsten (1485-1547) und ihrer unmittelbaren Nachfolger mit der Residenz in Coburg (vor allem Herzog Johann Casimir 1586-1633) reichen die Archivbestände auch in den südthüringischen Bereich. Sie werden aber nach der Beerbung des coburgischen Zweiges der Ernestiner durch die Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg nach 1638 durch Abgaben geschmälert. Im 19. Jahrhundert fielen Verwaltungsakten der als Entschädigung auf dem Wiener Kongress zugesprochenen Herrschaft Lichtenberg (1816-1834, dann an Preußen verkauft, heute Landkreis St. Wendel, Saarland) an sowie Schriftgut des Amtes Königsberg [i. Bay.] in Unterfranken (jetzt Bestandteil des Landkreises Hassberge, seit 1920 im Sprengel des Staatsarchivs Würzburg), das bei der letzten Landesteilung von Sachsen-Hildburghausen 1826 an Sachsen-Coburg und Gotha gekommen war. Dagegen führte die Existenz eines mit Sachsen-Gotha gemeinsamen Staatsministeriums innerhalb der in Personalunion verbundenen Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) dazu, dass Coburg betreffende Überlieferung (zum Beispiel die Personalakten der Staatsbeamten seit 1858) im Thüringischen Staatsarchiv Gotha liegt, weil die betreffenden Akten bei der dortigen Ministerialabteilung geführt wurden.
In den nächsten Jahren ist eine umfassende innerarchivische Provenienzbereinigung in den Beständen Ältere Justizbehörden, Amtsgericht und Landratsamt geplant.
An Findmitteln stehen neben den herkömmlichen Findbüchern (Repertorien) in Bandform umfangreiche Karteien (Personen-, Orts- und in geringerem Umfang Sachregister) für einen großen Teil der Bestände sowie Spezialkarteien (Auswanderungen 19. Jahrhundert, Pläne und Karten, Personenbilder) zur Verfügung. Auf für die coburgische Geschichte einschlägige Archivbestände in Nachbararchiven weist eine Reihe von Fremdrepertorien bzw. von Spezialinventaren hin. Eingehendere Auskünfte über den Inhalt der im Folgenden aufgeführten Bestände können der Beständeübersicht von Klaus Frhrn. v. Andrian-Werburg (s. Literaturverzeichnis) entnommen werden.
- Bitte beachten Sie: in der Findmitteldatenbank der Staatlichen Archive Bayerns können derzeit die Findmittel zu 67 Beständen des Staatsarchivs Coburg online recherchiert werden. Die Online-Findmittel sind innerhalb der Gesamtgliederung der Bestände des Staatsarchivs Coburg (Tektonik) an ihrer blauen Markierung zu erkennen. Das Angebot wird kontinuierlich ausgebaut.
- Für Fragen zu allen übrigen in der Tektonik aufgeführten Beständen können Sie sich zunächst mithilfe der im Gliederungsbaum links angezeigten Beständeübersicht (Stand Juli 2019) unterhalb des Punktes "D. Bestände" informieren oder sich direkt an das Staatsarchiv Coburg wenden.