Partei-, Verbands- und Wirtschaftsarchive
Für die Geschichte des NS-Staates von Bedeutung sind Überlieferungsreste der Registraturen von 15 oberpfälzischen Kreisleitungen der NSDAP im Umfang von insgesamt 4,5 lfm, die bei Kriegsende von der Besatzungsmacht beschlagnahmt und über das Bundesarchiv an die bayerische Archivverwaltung abgegeben wurden. Am dichtesten ist die Überlieferungslage bei der Kreisleitung Regensburg (87 AE), gefolgt von den Kreisleitungen Amberg (71 AE), Cham (48 AE) und Weiden (23 AE).
Der Bayerische Landesverband für den Nichtstaatswald ist mit Unterlagen über die in den Jahren 1947 bis 1957 durchgeführte Privatwaldaufnahme im Bereich der oberpfälzischen Forstämter vertreten, die über die Forstdirektion Niederbayern-Oberpfalz abgegeben wurden (8,4 lfm).
Unter den Wirtschaftsarchiven nimmt die bei der Stilllegung des Betriebs im Jahre 1983 vollständig übernommene Registratur der Bayerischen Braunkohlenindustrie AG Wackersdorf nach Umfang und Bedeutung den ersten Rang ein (4322 Akten, 99 lfm). Die mit vielen Plänen bestückten Akten spiegeln die Geschichte dieses wichtigen oberpfälzischen Bergbaubetriebs von seiner Gründung 1906 über die Umsiedlung des Ortes Wackersdorf bis zur Auflösung des Betriebes wider. Erwähnenswert sind noch Geschäftsunterlagen der Porzellanmanufaktur „Bavaria“ in Waldershof (0,4 lfm) und der Firma Georg Simeth, Landmaschinenhandel in Sünching (5,8 lfm).
Vor ihrer Auflösung hat die Bürgerinitiative gegen Atomanlagen Schwandorf e. V. , die bis 1989 den Widerstand gegen die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf (WAA) organisierte, im Jahre 2002 ihre Unterlagen dem Staatsarchiv schenkungsweise überlassen (ca. 23 lfm).