Deposita und Archivgut von Stellen, die nicht selbst archivieren
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und vor allem in den Jahren 1906 bis 1910 wurden aus archivpflegerischen Erwägungen zahlreiche Stadt-, Markt- und Gemeindearchive im Staatsarchiv deponiert. Die hinterlegten Archivalien der Städte Auerbach, Cham, Eschenbach, Nabburg, Neunburg v.W., Pfreimd und Roding sind inzwischen wieder zurückgegeben. Eine Rückgabe der Archivalien auch der anderen Kommunen ist vorgesehen, sobald die jeweiligen archivischen Verhältnisse vor Ort dies zulassen. Zurzeit befinden sich noch die Bestände von 41 Kommunalarchiven im Staatsarchiv, deren Urkundensammlungen teilweise bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückreichen.
Vier Adelsarchive (Köfering, Neidstein, Schwarzenfeld, Thumsenreuth) werden als Depot verwahrt (siehe oben S. 21).
Im Vollzug der Artikel 13 und 14 des Bayerischen Archivgesetzes vom 22. Dezember 1989 (GVBl S. 710) archivieren Körperschaften und Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die keine eigenen Archive unterhalten, ihre archivwürdigen Unterlagen im Staatsarchiv. Vom Bezirk Oberpfalz konnten bislang nur Akten der Hauptverwaltung (1211, AE, 26,4 lfm) aus den 1950er bis 1980er Jahren übernommen werden. Unter den Stiftungen des öffentlichen Rechts ist das Studienseminar Amberg mit einem großen Akten- und Rechnungsbestand aus der Zeit des 18. bis 20. Jahrhunderts, darunter die kompletten Geschäftsunterlagen der stiftungseigenen Malteser-Brauerei sowie Akten und Rechnungen der im 19. Jahrhundert vorübergehend in den Besitz des Studienseminars gelangten Hofmark Moos, vertreten (Bestände Studienseminar Amberg mit 776 AE, 15,8 lfm und Studienseminar Amberg – Malteserbrauerei mit 1076 AE, 22,8 lfm). Im Staatsarchiv archiviert haben auch die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, das Amt für Ausbildungsförderung des Studentenwerks Regensburg (ausgewählte Förderungsakten), der Bezirksjugendring Oberpfalz und die Kreisjugendringe, die Allgemeinen Ortskrankenkassen, die Innungs- und die Betriebskrankenkassen. Das bis in das 16. Jahrhundert zurückreichende Archiv der Spitalstiftung Freystadt konnte nach längerer Hinterlegung käuflich erworben werden.