Vorderösterreich
Die Aufteilung nach Ortspertinenz auf die Nachfolgestaaten ab 1805 hatte die Fonds vor allem der ehemals für die österreichischen Vorlande zuständigen Zentralstellen völlig zersplittert. Die Beständebereinigung mit Baden-Württemberg hat die nunmehr im Staatsarchiv Augsburg vorhandene vorderösterreichische Überlieferung auf Archivalien zur Markgrafschaft Burgau und einige Herrschaften mit österreichischer Landeshoheit in Mittelschwaben (Weißenhorn), am Bodensee (Wasserburg) und, in enger Bindung an die Lande vor dem Arlberg, im Westallgäu beschränkt. Der inhaltliche Schwerpunkt der Urkunden (Reichssteuerliste von 1241, ansonsten Bestand ab 1288, mit eigener Serie an Lehenurkunden), Amtsbücher (beginnend mit einer Ausfertigung des sogenannten Habsburger Urbars von 1304) und Akten liegt bei den zur Markgrafschaft Burgau gerechneten Gebieten
Umfang der Bestände: 98 lfm.
Seit 1986 wird ein Überblick und Gesamtnachweis zur Überlieferung vorderösterreichischer Zentralstellen in den süddeutschen Archiven erarbeitet. Hierbei wurde bereits die Überlieferung der in Konstanz, Freiburg und schließlich in Günzburg tätigen Regierung und Kammer zu den Oberämtern Günzburg und Rothenfels von 1753 bis zur Auflösung nach dem Friedensschluß von Preßburg 1805 erfaßt (vgl. Haggenmüller, BAI 52). Ein Ergebnis der Inventarisierung war die Formierung der Fonds Vorderösterreich Regierung Bände (Umfang: rund 4,5 lfm) und Akten (Umfang: rund 26,5 lfm) für den entsprechenden Zeitraum.