Politische Parteien, Organisationen, Verbände
Im Unterschied zu den Nachkriegsparteien, deren Aktivitäten allenfalls anhand gesammelter Druckschriften, Bilder und Plakatprodukte dokumentiert werden können (s. unten Zeitgeschichtliche Sammlungen, Ziff. VII), besitzt das Staatsarchiv aus der NS-Zeit echtes Registratur- bzw. Archivgut der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Gau Mainfranken und ihrer Gliederungen. Das von den Amerikanern bei Kriegsende beschlagnahmte, nach 1960 schubweise herausgegebene, vielfach fragmentäre Material umfasst Schriftgut der NSDAP und ihrer Gliederungen auf Gau-, Kreis- und Ortsgruppenebene wie SA, SS, SD (Sicherheitsdienst der SS), HJ, BDM, NS-Kraftfahrkorps, NS-Fliegerkorps, NS-Frauenschaft, Deutsche Arbeitsfront, NS-Lehrerbund (1456 AE, 42 lfm). Lageberichte an die SD-Hauptaußenstelle Würzburg und Abschriften eigener Berichte der Stelle sind in einem gesonderten Bestand zusammengefasst (163 AE, 2,8 lfm).
Bis September 2005 wurden im Staatsarchiv Akten der Deutschen Studentenschaft (DSt) und des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) (Bestand RSF = Reichsstudentenführung, aber so gut wie keine originäre Akten der Reichsstudentenführung enthaltend) verwahrt. Der Bestand befindet sich jetzt als Leihgabe im Bundesarchiv Berlin. Er enthält auch Akten über die Reichsberufswettkämpfe sowie über 700 dafür eingereichte Arbeiten, außerdem Akten der Studentenschaft und des NSDStB Würzburg (RSF im Wesentlichen 1933-1939; insgesamt ca. 80 lfm).