Einleitung
1. Behördengeschichte
Nachdem es zuvor - wie übrigens seit dem Jahr 2006 wieder - einheitliche Bauämter gab, wurden 1872 institutionell die Bereiche Hoch- und Tiefbau voneinander getrennt. Es entstanden in Oberfranken für den Bereich Hochbau die Landbauämter Bamberg, Bayreuth und Hof und für den Bereich Tiefbau die Straßen- und Flussbauämter in Bamberg und Bayreuth (ab 1912 ergänzt durch das Straßen- und Flussbauamt Kronach). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden jedoch den Straßen- und Flussbauämtern die Kulturbaumaßnahmen genommen. Zunächst stellte man im Vorfeld der Reform des bayerischen Wasserrechts ab 1902 bei jedem Kreis Kulturbauingenieure an.
Nach der Verabschiedung des neuen Wassergesetzes übernahm der Staat den gesamten technischen Kulturbaudienst und errichtete 1908/09 parallel zur Organisation der Landbauämter Kulturbauämter. In Oberfranken entstanden Kulturbauämter in Bayreuth und Bamberg, sowie ab 1920 das Kulturbauamt Hof. Die Kulturbauämter wurden 1941 in Wasserwirtschaftsämter umbenannt. Damit entstanden Wasserwirtschaftsämter in Bayreuth, Bamberg und Hof. Im Zuge der Neuordnung der Staatsbauverwaltung 1953 kam es zur Auflösung der Straßen- und Flussbauämter. Deren wasserwirtschaftliche Aufgaben kamen an die bestehenden Wasserwirtschaftsämter, die Straßenbauaufgaben an die neu geschaffenen Straßenbauämter (Ausnahme Kronach: Straßen- und Wasserbauamt Kronach). Bei der neuerlichen Reform der Staatsbauverwaltung im Jahr 2005 kam es zur Auflösung sowohl des Wasserwirtschaftsamt Bayreuth wie des Wasserwirtschaftsamt Bamberg. Die Zuständigkeiten des Wasserwirtschaftsamt Bayreuth gingen an jenes in Hof über, das zugleich aber durch Gründung des neuen Wasserwirtschaftsamts Kronach wieder an regionalen Zuständigkeiten verlor.
2. Bestandsbildung
Bei der Errichtung der Wasserwirtschaftsämter handelte es sich um eine reine Umbenennung von den Kulturbauämtern; die Akten wurden im Sinne einer stabilen Registratur in der Regel einfach weitergeführt. Deshalb wurde entschieden, dass es sich um einen durchlaufenden Bestand handelt, wobei jene Akten, die noch vom Kulturbauamt Hof abgeschlossen wurden, mit einer gesonderten Provenienzangabe versehen sind.
Bei der Bildung des neuen Bestands Kulturbauamt/Wasserwirtschaftsamt Hof konnte auf eine ältere und eine jüngere Abgabe des Wasserwirtschaftsamts Bayreuth zurückgegriffen werden. Die bei der Analyse dieser Bestände gefundenen Akten der Provenienz Kulturbauamt / Wasserwirtschaftsamt Hof wurden hier zum gleichnamigen Bestand vereint. Die seit längerem angeregte und versprochene Abgabe der in der Registratur des Wasserwirtschaftsamts Hof vorhandenen und für den laufenden Betrieb nicht mehr gebrauchten Akten steht leider noch aus. Deshalb ist der Aktenbefund im Vergleich zu Beständen der Wasserwirtschaftsämter Bamberg und Bayreuth auch recht gering (zum Zeitpunkt der Erstellung des Findbuchs 239 Akten im Umfang von 4,6 lfm; durch eine kleine Abgabe im Jahr 2011 ergänzt nun insgesamt 288 Akten im Umfang von 7,4 lfm).
Im Rahmen der Verzeichnungsarbeiten wurde aufbauend auf die Funktionen der Kulturbau- und Wasserwirtschaftsämter ein Aktenplan entwickelt, der der Strukturierung des Bestands zugrunde gelegt wurde. Die Verzeichnung umfasst einen Kurzbetreff, die Laufzeit der Akten, die Angabe des in der Registratur gültigen Aktenzeichens; die Nennung der bisher im Staatsarchiv Bamberg gültigen Signaturen sowie die Provenienzangabe. Als Bestellsignatur gilt die an erster Stelle eines Eintrags genannte Nummer; bestellt wird: Wasserwirtschaftsamt Hof (K 42), Nr. ..... . In gleicher Weise ist der Bestand in Veröffentlichungen zu zitieren. Als offizielles Kürzel für das Staatsarchiv Bamberg gilt StABa. Die abschließende Überprüfung des Verzeichnisses sowie die Tektierarbeiten übernahm Herr Jenisch.
Oktober 2009 / 2011
Dr. Klaus Rupprecht
P.S. Bestand durch weitere Abgaben von 2020 geringfügig ergänzt
Rupprecht, 23.5.2022