Einleitung
Prof. Dr. Dr. Walter Keim
29.07.1911 - 2.11.1981
Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Walter Keim studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München, Berlin, Würzburg sowie in Rom an der päpstlichen Universität Gregoriana und der staatlichen Universität.
Er promovierte zwei Mal mit summa cum laude in Jura und Volkswirtschaft und beherrschte fünf Sprachen in Wort und Schrift.
1934 begann er mit dem juristischen Vorbereitungsdienst in Straubing.
Da er auf Grund der politischen Situation in der seine Karriere nicht vorantreiben konnte, hatte er von 1936 bis zu seinem Reichswehrdienst (1939-1945) verschiedene kürzere Beschäftigungen.
Ab Oktober 1945 arbeitete er als Regierungsdirektor in der Verwaltung der Stadt München. Aus dieser Stellung wurde er vom damaligen Kultusminister Alois Hundhammer in das Kultusministerium übernommen. Nach der Beförderung zum Ministerialrat wurde er vom Mai 1950 bis April 1951 als Generalsekretär der ständigen Kultusministerkonferenz nach Bonn abgeordnet.
Nach seiner Rückkehr leitete Walter Keim, der sehr musikalisch war und mehrere Instrumente spielte, das Referat "Schöne Künste" im Kultusministerium.
Er war mit der Wiederaufbauorganisation der großen Münchner Theater befasst. Unter seiner Ägide wurde das Gärtnerplatztheater instandgesetzt und das Residenztheater neu errichtet. 1963 wurde schließlich als größtes und längstes Vorhaben die Bayerische Staatsoper wiedereröffnet. Walter Keim hatte maßgeblichen Anteil an der Einrichtung von Fachhochschulen in Bayern und gründete die Hochschule für Film und Fernsehen. Bei den olympischen Spielen 1972 war er stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses. In zahlreichen Verbänden, Orden und Stiftungen war er aktiv und bekleidete viele Ehrenämter.
Nach einer dreijährigen Dienstzeitverlängerung wurde er 1979 pensioniert.
Walter Keim bekam zahlreiche nationale und internationale Ehrungen und Auszeichnungen und war u.a. Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens.
Er starb 1981 und wurde gemäß seines Wunsches im Winthir Friedhof in München Neuhausen beigesetzt.
Walter Keim war seit 1939 mit der Kostümbildnerin Anni Keim, geb. Strauss, verheiratet. Sie hatten zwei Kinder.
Der Nachlass wurde 2004 vom Bruder Walter Keims, dem Notar Dr. Benno Keim, der sein Nachlassverwalter und Testamentsvollstrecker war, in die Abt.V des Bayerischen Hauptstaatsarchiv abgegeben und dort verzeichnet. Weitere Abgaben und Nachlieferungen machten eine Nachverzeichnung, die im Frühjahr 2010 erfolgte, notwendig.
Juni 2010
Sandra Karmann
Inhalt:
Persönliche Unterlagen (u.a. Lebensläufe, Familienbeschreibungen, Personenstandsdokumente, Schul- und Studienunterlagen, berufliche Tätigkeit während der NS-Zeit, Entnazifizierung, ärztliche Atteste, Ernennungen, Dienstzeitverlängerung); Ehrungen, Auszeichnungen und Geburtstage; Tätigkeit im Kultusministerium (u.a. Rechnungsprüfung der Bayer. Staatsoper, kulturelle Beziehungen mit dem Ausland); Tätigkeit in Hochschule, Stiftungen und Vereinen (u.a. Honorarprofessur an der Hochschule für Musik in München, Günter-Henle-Stiftung, Stiftung Prix Jeunesse, Münchner Bach-Verein e.V., Bayer. Volksbildungsverband e.V.); private und dienstliche Korrespondenz (u.a. Anni Keim, Benno Keim, Josef Keim, Hans Maier, Harro Ernst, Heinrich F. Liebrecht, Georg Kronawitter, Helmut Gilg, Jürgen Kolbe, Erich Kiesl, Heinrich Riemerschmid, Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber, Günter Henle, Paul Zanker, Klaus von Bismarck, Rainer Kessler, Karl Schumann, Anton Jaumann, Winfried Zehetmeier, Helmut Gittel, Erich Steingräber, Matthias Defregger, Rudolf Hanauer, Ludwig Huber, Theodor Maunz, Dieter Sattler, Fritz Staudinger, Josef Kaut, Frederike Thurnhofer); Materialsammlung