Einleitung
Durch das "Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes" vom 13.9.1933 wurde im NS-Staat die Landwirtschaft gleichgeschaltet und alle Einrichtungen der Selbstverwaltung und der staatlichen Fürsorge im Reichsnährstand zusammengefasst. Dieser war auf der Landesebene in sog. Landesbauernschaften, darunter auf Kreisebene in Kreisbauernschaften und auf Ortsebene in Ortsbauernschaften organisiert. Produktion, Absatz und Preisbildung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen wurden von nun an staatlich kontrolliert. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Einrichtungen des Reichsnährstandes in die staatliche Verwaltung integriert.
Der Reichsnährstand stand in der Rechtsnachfolge der früheren Landwirtschafts- und Bauernkammern. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft übte die positive Staatsaufsicht über den Reichsnährstand aus. An der Spitze des Reichsnährstands stand der Reichsbauernführer bzw. utner diesem das Stabsamt und das Verwaltungsamt. Unterhalb dieser Ebene gab es 20 Landesbauernschaften, 514 Kreisbauernschaften und die Ortsbauernschaften. In den Kreisbauernschaften stand unter dem Kreisbauernführer der Kreisobmann.
Eine wesentliche Aufgabe bestand in der Mitwirkung bei der Durchführung des Reichserbhofgesetzes und der landwirtschaftlichen Entschuldung. Die Erbhöferolle wurde auf Vorschlag der Gemeindevorsteher unter Gutachten der Bezirksämter beim Anerbengericht erstellt, wobei den Kreisbauernschaften ein Einspruchsrecht zukam. Im Bezirk des Oberlandesgerichts Nürnberg war die Erbhöferolle ab dem 30. Oktober 1939 als angelegt anzusehen. Aus dieser Tätigkeit erwuchsen die Erbhofakten, die in der Regel Beschlüsse des Anerbengerichts, Besitznachweise und Darlehensunterlagen enthalten. Andere Sachakten sind bei den Kreisbauernschaften nur in geringem Umfang vorhanden. Hinsichtlich der Erbhofakten ist von einer weitgehenden Doppelüberlieferung mit den Anerbengerichten auszugehen, die jedoch von der bayerischen Archivverwaltung Mitte der 1970er Jahre als hinnehmbar eingestuft wurde (vgl. Staatsarchiv Nürnberg, Registratur des Staatsarchivs Nürnberg 5646).
Die Kreisbauernschaft Ansbach mit Dienstsitz in Ansbach umfasste mit Bekanntmachung vom 9.11.1936 die Bezirksämter Ansbach und Feuchtwangen und die kreisfreie Stadt Ansbach.
Die Unterlagen wurden 1974 vom Amt für Landwirtschaft und Bodenkultur Ansbach (mit Dienststellen in Dinkelsbühl und Rothenburg) an das Staatsarchiv Nürnberg abgegeben (vgl. Staatsarchiv Nürnberg, Registratur des Staatsarchivs Nürnberg 506).
Literatur:
Reischle, Hermann und Saure Wilhelm, Der Reichsnährstand Aufbau, Aufgaben und Bedeutung.
Volkert Wilhelm, Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte, 1799-1980, Seite 285 ff.
Nachtrag (Humphreys, 2023):
Das Findmittel umfasste ursprünglich die ehemaligen Landkreise Ansbach und Feuchtwangen und stammte laut Findmittelbeschriftung aus den Abgaben 1939 (42 Nummern, jetzt Kreisbauernschaft Feuchtwangen) und 1974 (118 Nummern). Die Angabe bezüglich Abgabe 1939 muss noch überprüft werden. Die ersten Nummern (Unterlagen des ehemaligen Landkreises Feuchtwangen) sind am Fach separat aufgestellt.
Die im Papierfindmittel am Ende (alte Nr. 579-640) verzeichneten Unterlagen wurden teilweise anderen Beständen zugeordnet, u.a. Kreisbauernschaft Weißenburg. Bei Kreisbauernschaft Ansbach verblieben nur die blauen Nummern.
Die Erbhofakten sind am Fach gemeindeweise zu Faszikeln zusammengebunden und müssen noch einzeln gelegt und mit Unternummern versehen werden.
- Kreisbauernschaft Ansbach
- Allgemeines
- Erbhofakten
- 1. Aich
- 2. Alberndorf
- 3. Altendettelsau
- 4. Auerbach
- 5. Bechhofen
- 6. Bonnhof
- 7. Brodswinden
- 8. Bruckberg
- 9. Brunn
- 10. Brünst
- 11. Büchelberg
- 12. Bürglein
- 13. Colmberg
- 14. Elpersdorf
- 15. Erlbach
- 16. Eyb
- 17. Flachslanden
- 18. Forst
- 19. Götteldorf
- 20. Gräfenbuch
- 21. Großhaslach
- 22. Grüb
- 23. Haag
- 24. Haasgang
- 25. Heilsbronn
- 26. Haag
- 27. Hennenbach
- 28. Herpersdorf
- 29. Höfstetten
- 30. Immeldorf
- 31. Kehlmünz
- 32. Heßbach
- 33. Ketteldorf
- 34. Kettenhöfstetten
- 35. Lehrberg
- 36. Leutershausen
- 37. Lichtenau
- 38. Malmersdorf
- 39. Mitteldachstetten
- 40. Moosbach
- 41. Neuses
- 42. Neunstetten
- 43. Oberdachstetten
- 44. Obersulzbach
- 45. Petersaurach
- 46. Ratzenwinden
- 46.a Erbhofakten Rauenbuch
- 47. Retzendorf
- 48. Rügland
- 49. Sauernheim
- 50. Schalkhausen
- 51. Seitendorf
- 52. Sondernohe
- 53. Suddersdorf
- 54. Unternbibert
- 55. Veitsaurach
- 56. Vestenberg
- 57. Virnsberg
- 58. Volkersdorf
- 59. Wattenbach
- 60. Weihenzell
- 61. Weißenbronn
- 62. Weiterndorf
- 63. Wernsbach b. A.
- 64. Windsbach
- 65. Wollersdorf
- 66. Zailach
- Reichsnährstandsforstamt Ansbach
- Personalakten Forstamt Ansbach
- Aushilfskräfte Forstamt Ansbach
- Am Fach nicht vorhanden