Deutscher Orden, Kommende Würzburg Urkunden 1283 Juli 14

Vor dem Würzburger Domscholaster und Offizial Rudolf [von Hürnheim] ist ein Rechtsstreit zwischen dem Komtur und den Brüdern der Deutschordenskommende in Würzburg auf der einen Seite und Ludwig, dem Sohn des verstorbenen Ritters Markward von Thüngen, auf der anderen Seite anhängig. Es geht dabei um Güter in dem Dorf Zeuzleben ("Zuzeleibe"), die Ludwig von Thüngen den Deutschordensbrüdern zu Unrecht entzogen haben soll. Diese legen zum Beweis ihrer Forderungen eine Urkunde des verstorben Grafen Heinrich von Henneberg vor, wonach dieser ihnen die Güter um 26 Pfund Silber verkauft hat. Ludwig von Thüngen erklärt dagegen, dass Graf Berthold von Henneberg ihm diese Güter um 20 Mark Silber verpfändet hat und legt als Beweis ebenfalls eine Urkunde vor. Nach genauer Prüfung dieser Urkunden und aller anderen vorgelegten Beweismittel spricht der Offizial sein Endurteil in der Angelegenheit. Danach gehören die strittigen Güter rechtmäßig der Deutschordenskommende. Ludwig von Thüngen hat sie dieser zurückzugeben und über die Sache Stillschweigen zu bewahren.

Zeugen: Die Ritter Siboto von Wallhausen ("Walehusen") und Hermann Stange, Magister Burkhard von Tierberg, Friedrich von Spiesheim, Heinrich vom Steren ("de Ariete"), Berthold von der Tanne, Konrad, der Sohn des Volklin von der Georgsgasse ("de vico sancti Georgii"), der Füchslein von Schönhart, Johannes von der Elster ("dictus Egelester"), Eppelin, der Diener des Komturs zu Mergentheim, der Schreiber ("tabellio") Wieland und viele andere.

Lata est autem ipsa sententia in crastino sancte Margarete virginis 1283.

Aussteller: Offizial

Empfänger: Deutschordenskommende Würzburg

Pergament

Repertorium: Rep. 1, Bd. 7, S. 82

Original

Deutscher Orden Kommende Würzburg Urkunden