Pater Malachias Nüderhofer, Zisterziensermönch, Administrator von Kloster Walderbach, stellt Peter Gregori zu Waffenhof [Gde. Zell, Lkr. Cham] und Niclas Weitinger zum Steinhof [Gde. Zell, Lkr. Cham], beide Walderbacher Grund- und Erbrechtsuntertanen, einen Kaufbrief über das Erbrecht auf eine Wiese (wiesmahd) zu Au [Markt Falkenstein, Lkr. Cham], 4 Tagwerk groß und "zwümadig" (zweimähtig) aus.

Dem Kaufbrief ist vorausgegangen, dass die zwei genannten Erbrechtsuntertanen vor dem Aussteller erschienen sind, um über den Kauf zu verhandeln. Pater Malachias ließ die 4 Tagwerk durch die Klosterrichter Siegen (?) Förster und Hans Mihlbauer zu Kiesried [Gde. Zell, Lkr. Cham] abschätzen. Die von ihnen geschätzte Summe von 140 fl. wurde als Kaufpreis vereinbart, zu zahlen bis zu Mariä Lichtmess, dazu 4 Reichstaler Leihkauf.

Grund für den Verkauf ist, dass diese Wiese weit entfernt von dem Kloster liegt und vom Kloster aus schwer zu bestellen ist.

Vorkaufsrecht des Klosters; Konsens des Klosters für Besitzänderungen nötig; bei Verstößen gegen Bestimmungen Erbrechtsverlust

Die Käufer müssen das Erbrecht bei Rückerstattung des Kaufpreises und Leihkaufs seitens des Klosters zurückgeben.

Das Kloster verpflichtet sich, jährlich aus den Klosterwaldungen die zur Umzäunung der Wiese nötigen Schragen zu liefern.

Zeugen: Hans Mihlbauer zu Kiesried und Wilhelm Schneider zu Kirchenrohrbach [Gde. Walderbach, Lkr. Cham]

Siegler: Aussteller

Plicanotiz, links: Die Wiese ist befreit, vor Georgi mit Vieh betrieben zu werden, bei Vermeidung der Pfandschaft.

Plicanotiz, rechts: Die Wiese wurde wieder abgelöst, dieser Brief folglich kassiert am 29. April 1714.

Äußere Beschreibung: Ausfertigung, dt., Perg., 34,5 x 27,5 cm, Siegel an Perg.streifen in Holzkapsel, Deckel fehlt

Fürstentum Obere Pfalz, Kloster Walderbach Urkunden