Deutscher Orden, Kommende Würzburg Urkunden 1292 Dezember 7 / I + II

Schwester Hildegunde von Heidingsfeld und ihr inzwischen verstorbener Ehemann Konrad haben gemeinsam alle ihre Güter und Einkünfte dem Komtur und den Brüdern der Deutschordenskommende in Würzburg als Schenkung im Todesfall übertragen. Nach dem Tod ihres Ehemannes wiederholt Hildegunde diese Schenkung. Ausgenommen sind nur 4 Joch Weinberg am Kirchberg [in Heidingsfeld], die sie der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Paradies in Heidingsfeld vermacht hat. Für ihre übrigen Güter und Einkünfte behält sie sich den lebenslänglichen Nießbrauch vor. Auch kann sie diese in Notlagen teilweise oder ganz veräußern. Nach ihrem Tod fällt dann alles Übrige an die Deutschordenskommende. Es handelt sich dabei um folgenden Besitz:

- In Schwanfeld 25 Joch Feldäcker, die sie von dem Butigler Wölflein um 16 Pfund Heller gekauft hat. Davon zinst Hermann von Schwanfeld jährlich 4 Malter Roggen ("siligo").

- Eine halbe Hufe in Waigolshausen ("Witoldeshusen"), die sie um 10 Pfund Heller von Heinrich Rote gekauft hat. Davon zinst Heinrich, der Sohn des Kochs, jährlich 1 Malter Weizen und 3 Malter Roggen.

- 9 Joch Feldäcker in Giebelstadt, die sie von Ulrich von Eßfeld ("Eychesuelt") um 18 Pfund Heller gekauft hat. Davon gibt der lange Gernot jährlich 3 Malter Weizen und 2,5 Malter Roggen.

- Vom Kloster Waldsassen ("Waltsachsen") hat sie in Giebelstadt 2 Lehen um 21 Pfund und 10 Schilling Heller gekauft. Von dem einen Lehen zinst der junge Gernot jährlich 4 Malter Roggen und 1 Malter Hafer, von dem anderen der lange Gernot 1 Malter Weizen und 1,5 Malter Roggen sowie 2 Fastnachtshühner.

- Von der Witwe des Philipp hat sie einen Zins von 4 Pfund und 10 Schilling Pfennigen sowie 3 Malter Roggen erworben. Diese Einkünfte sollen ihr jedes Jahr vom Hof der Witwe in Waigolshausen mit einem Fuhrwerk der Deutschordensbrüder geliefert werden.

- Vom Komtur und den Brüdern der Deutschordenskommende in Schweinfurt hat sie einen Zins von 2 Pfund Heller um 18 Pfund Heller gekauft. Dieser Zins ist ihr jedes Jahr am 6. Januar ("in festo Epiphanie Domini") vom Hof der Kommende in Zeuzleben ("Zuzleibe") zu bezahlen.

- Am Zentberg [in Heidingsfeld] gehören ihr 5 Joch Weinberge. 4 Joch hat sie von der Deutschordenskommende in Würzburg um 80 Pfund und 1 Joch vom Kloster Langheim um 8 Pfund Heller erworben.

- 2 Joch Weinberg am Kirchberg [in Heidingsfeld] gehörten dem Bruder Heinrich von Heidingsfeld. Hildegunde hat sie um 20 Pfund Heller von der Deutschordenskommende in Würzburg gekauft.

- 4 Joch Weinberg am Blasenberg [in Heidingsfeld] hat sie um 20 Pfund Heller von der Deutschordenskommende in Würzburg gekauft.

Hildegund von Heidingsfeld ordnet ferner an, dass die 2 Pfund Heller von dem Hof in Zeuzleben jedes Jahr an ihrem Jahrtag, der in der Kommende begangen werden soll, als Pitanz im Konvent verteilt werden sollen. Der Wein von dem Weinbergen am Blasenberg soll im Konvent als Getränk an die Ordensbrüder ausgeschenkt werden. Der Komtur Eberswin und die Brüder der Deutschordenskommende in Würzburg erklären sich mit dieser Schenkung einverstanden und verpflichten sich zur Erfüllung aller damit verbundenen Bedingungen. Es siegeln die Deutschordenskommende sowie, auf Bitte der Schenkerin und der Deutschordensbrüder, die Äbtissin und der Konvent des Klosters Paradies.

Zeugen: Die Kleriker Bruder Georg, Bruder Gernot und Bruder Reinhard, der Komtur Eberswin, Bruder Gerhard von Steckelburg ("Stekkelberch"), Bruder Ulrich von Röllbach ("Roelbach"), Bruder Hermann von Meiningen, der Cellerar Bruder Gernot, Bruder Hermann Prel, Bruder Heinrich von Heidingsfeld und Bruder Rudolf von Wasgenstein sowie viele andere.

Acta sunt Herbipoli 1292 in octava sancti Andree.

Aussteller: Hildegunde von Heidingsfeld

Empfänger: Deutschordenskommende Würzburg

Pergament

Repertorium: Rep. 1, Bd. 7, S. 85

Original

Deutscher Orden Kommende Würzburg Urkunden