26.06.2023: „Notfallverbund Coburg“ gegründet

Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung der Coburger Archive, Bibliotheken und Sammlungen in Notfällen.

Foto zur Unterzeichnung der Notfallvereinbarung urch (v.l.n.r.) Dr. Klaus Ceynowa (Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek), Dr. Bernhard Grau (Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns), Dominik Sauerteig (Oberbürgermeister der Stadt Coburg), Matthias Müller (Leiter der Coburger Lan-desstiftung) in Vertretung des Vorsitzenden der Coburger Landesstiftung Norbert Tessmer; Foto: Dr. Johannes Staudenmaier, Staatsarchiv Coburg.

Unterzeichnung der Notfallvereinbarung durch (v.l.n.r.) Dr. Klaus Ceynowa (Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek), Dr. Bernhard Grau (Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns), Dominik Sauerteig (Oberbürgermeister der Stadt Coburg), Matthias Müller (Leiter der Coburger Landesstiftung) in Vertretung des Vorsitzenden der Coburger Landesstiftung Norbert Tessmer; Foto: Dr. Johannes Staudenmaier, Staatsarchiv Coburg.

Hochwasser, Brand und andere Katastrophenfälle stellen für Archive, Bibliotheken, Museen und andere kulturgutverwahrende Einrichtungen eine existentielle Gefahr dar. Die Katastrophenfälle und Großschadensereignisse der jüngeren Zeit zeigen, dass diese Gefahren durch den Klimawandel eher zu- als abnehmen. Um im Notfall nicht ganz alleine dazustehen, schließen sich kulturgutverwahrende Einrichtungen in Notfallverbünden zusammen. Die beteiligten Institutionen sichern sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegenseitige Unterstützung zu, um Ressourcen zu bündeln sowie die schnellere und effektivere Bergung und Erstversorgung der betroffenen Archivalien, Bücher und Ausstellungsstücke zu gewährleisten. Eine Notfallvereinbarung umfasst unter anderem: gemeinsame Schulungen und Übungen, die Ausarbeitung von Notfallplänen sowie den permanenten fachlichen Austausch der Verantwortlichen untereinander und mit externen Partnern wie der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk.

Der Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Dominik Sauerteig, die Generaldirektoren der Staatlichen Archive und der Bayerischen Staatsbibliothek, Dr. Bernhard Grau und Dr. Klaus Ceynowa, sowie Matthias Müller (Leiter der Coburger Landesstiftung) in Vertretung des Vorsitzenden der Coburger Landesstiftung Norbert Tessmer unterzeichneten am 26. Juni 2023 im Andromedasaal der Landesbibliothek Coburg die Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung der Coburger Archive, Bibliotheken und Sammlungen in Notfällen („Notfallverbund Coburg“). Dem Notfallverbund Coburg, der durch die Unterzeichnung dieser Vereinbarung gegründet wurde, gehören die Kunstsammlungen der Veste, das Europäische Museum für Modernes Glas und das Naturkunde-Museum, das Staatsarchiv, die Landesbibliothek, das Stadtarchiv und die Städtischen Sammlungen an. Vertreter anderer Kulturinstitutionen in der Stadt Coburg sind ausdrücklich zu einer künftigen Zusammenarbeit eingeladen.

Mit der Gründung des Notfallverbundes Coburg haben die Staatlichen Archive Bayerns ihr Ziel erreicht, an jedem ihrer Archivstandorte einen Notfallverbund zu etablieren. Verbünde bestehen neben Coburg in Würzburg (gegründet 2022), in Augsburg (gegründet 2015), München (gegründet 2016), Amberg-Sulzbach-Rosenberg (gegründet 2019), Bamberg (gegründet 2019), Nürnberg (gegründet 2016) und Landshut (gegründet 2019).

Weitere Informationen zur Arbeit von Notfallverbünden in Deutschland sind zu finden unter:
http://notfallverbund.de/

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) hat die Notfallvorsorge in ihren Förderlinien berücksichtigt und unterstützt, etwa den Ankauf von Notfallboxen und anderer Ausrüstung oder die Ausarbeitung von Notfallplänen. Eine Übersicht bisher geförderter Projekte im Bereich Notfallvorsorge ist über die Homepage der KEK abrufbar:
https://www.kek-spk.de/projektliste?term=notfall

Ebenfalls auf der Homepage der KEK bereitgestellt wird eine interaktive Übersichtskarte aller Notfallverbünde in Deutschland:
https://www.kek-spk.de/notfallverbundkarte/#/

Der SicherheitsLeitfaden Kulturgut (SiLK) bietet Archiven, Bibliotheken und Museen mit einem kostenfreien Online-Tool die Möglichkeit, in einer Selbstevaluation das Sicherheitsniveau der eigenen Einrichtung zu erheben und Schwachstellen aufzudecken:
https://www.silk-tool.de/de/

 

Eingestellt am 27.06.2023