Er folgt auf Archivdirektor Dr. Martin Rüth, der Anfang Oktober 2022 in den Ruhestand getreten ist.
Dr. Martin Rüth studierte Lehramt an Gymnasien für Deutsch und Geschichte und wurde mit einer Arbeit zu „Aufkommen und Verbreitung der humanistischen Kanzleikursive in den kommunalen Behörden der südlichen Toskana und Umbriens“ in Würzburg promoviert. Nach der Ausbildung zum wissenschaftlichen Archivar an der Bayerischen Archivschule 1988 bis 1991 arbeitete er am Staatsarchiv Landshut, dessen Leitung er seit dem 18. März 2005 innehatte. In seine Amtszeit fielen nicht zuletzt die Planung und die Errichtung des Neubaus des Staatsarchivs Landshut.
Der gebürtige Niederbayer Dr. Thomas Paringer studierte Bayerische und allgemeine Landesgeschichte, Geschichtliche Hilfswissenschaften und Kirchengeschichte in München und Rom. Er promovierte mit einer institutionengeschichtlichen Arbeit über die ober- und niederbayerischen Landstände im Herzogtum Bayern. Nach seinem Referendariat zum wissenschaftlichen Archivar an der Bayerischen Archivschule 2006 bis 2008 arbeitete Thomas Paringer zunächst im Staatsarchiv München, ehe er 2010 erstmals an das Staatsarchiv Landshut wechselte. Als dessen stellvertretender Leiter organisierte er unter anderem den Umzug der Archivbestände in den heutigen Neubau an der Schlachthofstraße. Im Frühjahr 2017 wechselte er an das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München und übernahm dort die Leitung der Abteilung V Nachlässe und Sammlungen. Als Lehrbeauftrager an der Bayerischen Archivschule und der Bayerischen Verwaltungsschule für neuere Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte ist er intensiv mit der bayerischen Behördenstruktur vertraut. Mit der Übernahme der Leitung des Staatsarchivs Landshut kehrt er zu seinen Wurzeln zurück.
Der Auszug aus der Burg Trausnitz in einen modernen Archivbau 2016 war für das Staatsarchiv Landshut eine Zäsur. Der Neubau bietet alle Voraussetzungen für die Bewältigung der durch die Digitalisierung von Gesellschaft und Verwaltung entstehenden neuen Aufgabenbereiche der Archive. Neben der zunehmend digitalen Bereitstellung von Quellen sind die Übernahme digitaler Unterlagen und deren Zugänglichmachung wesentliche Arbeitsschwerpunkte des neuen Amtsleiters. Zudem soll der Stellenwert des Staatsarchivs Landshut als Zentrum regionalhistorischer Forschungen gestärkt werden. Dr. Paringer strebt intensivere Kontakte mit den benachbarten Universitäten, den Kultureinrichtungen und historischen Vereinen an.
Das Staatsarchiv Landshut verwahrt rund 2,93 Millionen Archivalien im Umfang von 20.150 laufenden Metern (Stand: Ende 2021). Es ist zuständig für die Überlieferung aller modernen staatlichen Gerichte, Mittel- und Unterbehörden mit Sitz im Regierungsbezirk Niederbayern. Ältere Unterlagen – überwiegend in Form von Urkunden, Amtsbüchern und Akten – stammen aus der Verwaltung des niederbayerischen Landesteils des Herzogtums und Kurfürstentums Bayern und aus zahlreichen Adelsarchiven. Die ältesten Dokumente datieren aus dem 12. Jahrhundert.
Eingestellt am 23.11.2022