Ab dem 21. September 2023 ist die kleine Ausstellung „Das Penzberger Pechkohlenbergwerk. Die letzten Jahre einer Ära (1954/56–1966)“ im Staatsarchiv München zu sehen. Die Ausstellung wurde im Rahmen der derzeit laufenden Archivarsausbildung für die 3. Qualifikationsebene an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (HföD) erarbeitet.
Beim Blick zurück in die Vergangenheit fällt auf, dass die Suche nach mineralischen Rohstoffen eine lange Tradition hat. Besonders der Bergbau spielt dabei eine wichtige Rolle.
Das Spektrum der gewonnenen Rohstoffe reicht von Edelsteinen und Uran über Salze und Erze bis hin zur Kohle. Kohle wird hauptsächlich als fossiler Energieträger verwendet. Auch Oberbayern war bis vor nicht allzu langer Zeit geprägt von einer bestimmten Kohlenart: der Pechkohle. Diese Kohleart entstand im Erdzeitalter des Tertiär. Durch die Auffaltung der Alpen und der daraus resultierenden tektonischen Belastung durch Druck und Temperatur verfestigte sich die Pechkohle so stark, dass sie ihrem Alter und den chemischen Eigenschaften nach zwar klar zur Braunkohle gehört, optisch jedoch der Steinkohle ähnelt. Abgebaut wurde sie in Bayern in den Bergwerken Penzberg, Hausham, Peiting, Peißenberg und Marienstein.
Die Ausstellung nimmt den Pechkohlenabbau in der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg im Landkreis Weilheim-Schongau in den Blick. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Modernisierung des Bergwerks in den letzten Betriebsjahren. Eine Stilllegung war trotz modernster Technik allerdings nicht mehr aufzuhalten – die Pechkohle konnte mit dem billigeren Mineralöl als Energieträger nicht mithalten. Detailliert erklärt wird der Weg der Kohle im modernisierten Bergwerk vom Flöz bis zur Bergehalde. Gezeigt werden Archivalien und Reproduktionen aus dem Stadtarchiv Penzberg und dem Staatsarchiv München.
Ausstellungsbegleitend ist ein Faltblatt erhältlich, das auf dieser Seite unter 'Zugehörige Dateien' und HIER zum Download bereitgestellt wird.
Die Ausstellung ist vom 21. September bis 15. Dezember 2023 im Staatsarchiv München, Schönfeldstraße 3, 80539 München zu sehen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 8.30–16.00 Uhr, Freitag 8.30–13.00 Uhr (geschlossen an Feiertagen und am 17. Oktober).
Führungen für Gruppen können unter oeffentlichkeitsarbeit@gda.bayern.de vereinbart werden.
Querverweis:
Eine kleine Ausstellung der Staatlichen Archive Bayerns befasste sich 2013 mit dem Arbeits- und Wohnstättenbau für Hütten-und Bergarbeiter der Bayerischen Berg-, Hütten- und Salzwerke AG.
Das zugehörige Begleitheft steht zum Download online zur Verfügung:
Heim – Herd – Hochofen. Arbeits- und Wohnstättenbau für Hütten- und Bergarbeiter in Bayern. Eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, 5.2-22.3.2013. Konzeption und Bearbeitung: Renate Herget, 12 S., farb. Abb., keine ISBN.
Online-Findmittel zum staatlichen Bergbau:
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: General-Bergwerks- und Salinen-Administration (GBS), Sachakten
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: General-Bergwerks- und Salinen-Administration (GBS), Personalakten
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: GDion BHS 1: Sachakten
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: GDion BHS KuPl 2: Karten und Pläne bis 1927 (Abgaben 2012/2014)
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: Oberbergamt 1: Bergbau und Bergwirtschaft, Grubensicherheit
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: Oberbergamt 2: Einzelne Bergbauunternehmen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv: Süddeutsches Bergbaukontor 1
Begleitend zur Ausstellung zeigen wir auf unserem YouTube Kanal den Kohle-Werbefilm "Der Kuß" von 1958. Dieser gelangte über die Generaldirektion der Berg-, Hütten- und Salzwerke in 18 Kopien als 35 mm-Film in das Bayerische Hauptstaatsarchiv und wurde 2022 digitalisiert.
Eingestellt am 21.09.2023