↗ Abbildung 1: Erstlingshemdchen König Ludwigs III. von Bayern (1845-1921)
1845
Johann Georg Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos (1887-1924) war in zweiter Ehe verheiratet mit der jüngsten Tochter von König Ludwig III., Prinzessin Gundelinde. Im Nachlass von Johann Georg von Preysing-Lichtenegg-Moos findet sich dieses Erstlingshemdchen zusammen mit einer handschriftlichen Erklärung:
"Moos, 29. Oct. 1919
Nach dem Tode meiner lieben Schwiegermutter Königin Marie Therese von Bayern wurde uns unter andern Wäschestücken 1 Dutzend Erstlingshemdchen aus dem Nachlass geschickt. Diese wurden seiner Zeit für König Ludwig III. v. Bayern angeschafft und von ihm benützt. Sie sollen nun in Moos zur Verwendung kommen. Ich habe aber eines als Curiosität an mich genommen und aufgehoben. Graf von Preysing"
Leinenerstlingshemdchen, mit aufgestickter Königskrone und der Nummer 3, ca. Größe 56.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Familienarchiv Preysing-Lichtenegg-Moos.
↗ Abbildung 2: Geburtsurkunde des Prinzen Ludwig
7. Januar 1845
Prinz Ludwig kam am 7. Januar 1845 in der Residenz München zur Welt.
Die Geburt eines männlichen Kindes wurde neben anderen von dem Minister des Königlichen Hauses und des Äußern Friedrich August Freiherr v. Gise bezeugt und beurkundet.
Papierurkunde, Doppelblatt, dreiseitig beschrieben mit Unterschriften und drei aufgedrückten Lacksiegeln, 33,5 x 21,6 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Hausurkunden 5596.
↗ Abbildung 3: Taufzeugnis des Prinzen Ludwig
8. Januar 1845
Der neugeborene Prinz wurde am 8. Januar 1845 im Thronsaal der Residenz durch den Erzbischof von München und Freising auf die Namen Ludwig Leopold Joseph Maria Alois Alfred getauft.
König Ludwig I. war sein Taufpate.
Papierurkunde, Doppelblatt, zweiseitig beschrieben,
Unterschrift und Siegel unter Papierdecke 36 x 22,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Hausurkunden 5597.
↗ Abbildung 4: Prinz Ludwig während seiner Studienzeit
undatiert, 1862
Prinz Ludwig studierte mit Unterbrechungen von 1862 bis 1867 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Er besuchte Vorlesungen in den Fächern Volkswirtschaft, Rechtswissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie.
Fotografie, Fotokarton, 10,5 x 6,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Wittelsbacher Bildersammlung Ludwig III. 1/1 d.
↗ Abbildung 5: Empfang des Prinzenpaares in Sárvár
undatiert, zwischen 1903 und 1914
König Ludwig III. verbrachte einen Teil seiner letzten Lebensjahre im ungarischen Sárvár. Den umfangreichen Besitz mit Schloss Nádasdy und weitläufigen Liegenschaften hatte Königin Marie Therese, eine geborene Erzherzogin von Österreich-Este, Prinzessin von Modena (1849-1919), in die Ehe eingebracht.
Fotografie, Fotokarton, 8,5 x 11,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Nachlass Herzogin Wiltrud von Urach 789.
König Ludwig III. interessierte sich sehr für Landwirtschaft. Er betrieb nicht nur in Leutstetten bei Starnberg ein Mustergut mit Ackerbau und Viehzucht, sondern bewirtschaftete auch ausgedehnte Ländereien im ungarischen Sárvár.
↗ Abbildung 6: Mustergut in Leutstetten
undatiert
Fotografie, Fotokarton, 8,5 x 11,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Wittelsbacher Bildersammlung Ludwig III. 140/149 b.
↗ Abbildung 7: Ländereien in Sárvár
undatiert
Fotografie, Fotokarton, 8,5 x 11,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Wittelsbacher Bildersammlung Ludwig III. 140/149 c.
↗ Abbildung 8: Der Millibauer, 1918/1919
In seinem Diensttagebuch berichtet der Polizist Johann Kießling, der den König bei Spaziergängen begleitete, von einem Zwischenfall am 16. Oktober 1918. Als der König an einer Kaserne vorüberging, riefen ihm Soldaten aus einem geöffneten Fenster „Milchbauer“ nach. Diesen Beinamen verdankte er seinem ausgeprägten Interesse an der Landwirtschaft.
Papierlibell, 8,5 x 11,5 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Nachlass Johann Kießling 2.
↗ Abbildung 9: Das politische Vermächtnis König Ludwigs III., S. 1
↗ Abbildung 9: Das politische Vermächtnis König Ludwigs III., S. 2
↗ Abbildung 9: Das politische Vermächtnis König Ludwigs III., S. 3 (rechts abgebildet)
↗ Abbildung 9: Das politische Vermächtnis König Ludwigs III., S. 4
Mai 1921
Auf dem Höhepunkt der Spannungen zwischen Deutschland und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs um die Höhe der im Versailler Friedensvertrag geforderten Reparationszahlungen diktierte König Ludwig III. in Wildenwart als eine Art politisches Vermächtnis eine Denkschrift, in der die Gründung eines europäischen Staatenbundes, allerdings ohne Frankreich, gefordert wird.
Denkschrift, Papier, 4 Bl., 33 x 20,5 cm, S. 1-4.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Nachlass König Ludwig III. 301.
↗ Abbildung 10: Letzte Notizen
wohl Oktober 1921
Der Staatenbunds-Gedanke hat Ludwig III. bis in die letzten Tage vor seinem Tod beschäftigt. Danach fand man in seinem Schreibtisch in Sárvár knappe Bleistiftnotizen, die um diesen Gedanken kreisen und – zuletzt kaum mehr leserlich – mitten in einem Satz, der die Lösung der "römischen Frage" betrifft, abbrechen.
Notizen, 2 Bl., 28,5 x 22 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Nachlass König Ludwig III. 301.
↗ Abbildung 11: Handschriftliches Testament des Königs
22. Juni 1919
König Ludwig erklärte in diesem Testament alle vorherigen für ungültig und setzte seine Söhne Rupprecht, Karl und Franz sowie die unverheirateten Töchter Hildegard, Helmtrud und Wiltrud zu gleichen Teilen zu Erben ein.
Da der König seinen letzten Wohnsitz in Wildenwart im Chiemgau hatte, war das damalige Amtsgericht Prien für seine Erbangelegenheiten zuständig.
Handschriftliches Testament, Papier, 33 x 21 cm.
Staatsarchiv München, Amtsgericht Prien NR 1921/80.
↗ Abbildung 12: Sterbematrikelauszüge der Stadt Sárvár
20. Oktober 1921
Die im Nachlassakt überlieferten Sterbematrikelauszüge nennen u.a. den Todeszeitpunkt des Königs, seine Religionszugehörigkeit (katholisch), sein Alter (76 Jahre), die Abstammung, den Sterbeort (Sárvár Schlosskastell) und die Todesursache (Magenblutung).
Sterbematrikelauszüge (ungarisch und deutsche Übersetzung), Papier, 21 x 34 cm.
Staatsarchiv München, Amtsgericht Prien NR 1921/80.
↗ Abbildung 13: Aufbahrung des verstorbenen Königspaares
5. November 1921
Die Särge des Königspaares wurden am 4. November 1921 nach München überführt, am 5. November 1921 zunächst in der St. Ludwigskirche aufgebahrt und von dort in einem feierlichen Trauerzug zur Beisetzung in die Frauenkirche gebracht.
Fotografien, Fotokarton, 9 x 14 cm.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Wittelsbacher Bildersammlung Ludwig III. 106/114 a.
↗ Pressemitteilung zum 100. Todestag Ludwig III.
Eingestellt am 11.10.2021