Forstbehörden
Bis zur Einrichtung von Kammern der Forsten bei den Regierungen im Jahre 1908 waren die Kammern der Finanzen für die Forstverwaltung zuständig. Die Kammern der Forsten bei der Regierung der Oberpfalz und bei der Regierung von Niederbayern wurden 1932 bei der Vereinigung der zwei Regierungsbezirke in Regensburg zusammengelegt. Bei der Bildung einer eigenen dem Ministerpräsidenten unterstellten Landesforstverwaltung im Jahre 1935 wurde für die zwei Regierungsbezirke das Regierungsforstamt Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg eingerichtet. Seit 1956 führten diese 1945 dem Landwirtschaftsministerium unterstellten Mittelbehörden den Namen Oberforstdirektion (mit Namen des Dienstsitzes; für die Oberpfalz und für Niederbayern: Oberforstdirektion Regensburg), seit 1996 Forstdirektion (mit Namen des Regierungsbezirks). Für die Oberpfalz und für Niederbayern war die Forstdirektion Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg zuständig. 2005 wurde die bisherige Ämterstruktur durch die Errichtung des Unternehmens Bayerische Staatsforsten (Körperschaft des öffentlichen Rechts) aufgelöst. Die Forstbehörden wurden in Betriebseinheiten des Unternehmens umgewandelt, mit Ämtern der Landwirtschaftsverwaltung zusammengelegt oder gänzlich aufgehoben.
Der mit derzeit ca. 3.100 Akten (79 lfm, Anfang 19. Jh. – 1885) bestehende Forstaktenbestand Oberforstdirektion Regensburg enthält nur noch Akten der Regierung der Oberpfalz, Kammer der Finanzen einschließlich des Fiskalats vor 1885. Neu verzeichnet und formiert wurden die Akten der Regierung der Oberpfalz, Kammer der Finanzen - Kreisforstbüro (1289 Akten, 28,8 lfm, 1837-1885), der Regierung der Oberpfalz, Kammer der Forsten (3057 Akten, 73,2 lfm, 1885-1932) und der Forstdirektion Niederbayern-Oberpfalz (13.030 Akten, 316,80 lfm, 1932-2005). Ein Teilbestand mit 786 Personalakten befindet sich im Aufbau. Besonders zu erwähnen sind zwei kleinere Aktenkonvolute über die zwischen 1939 und 1945 zum Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz gehörigen böhmischen Forstämter Altlangendorf, Markt Eisenstein und Winterberg I und II. Selekte bilden die 395 Forstbetriebskarten und die Kartensammlung (mit 136 sonstigen Forstkarten) (1796-2005). Von den nachgeordneten Ämtern liegen Bestände von 42 Forstämtern und 7 Forstrevieren sehr unterschiedlichen Umfangs vor (zusammen ca. 27.000 Akten, 523 lfm, 19./20. Jh.) sowie ca. 235 lfm von den 2005 aufgelösten Forstämtern. Da die Akten der 1885 aufgelösten Forstreviere Eingang in die Registraturen der damals neugebildeten Forstämter fanden, wurden für sie meist keine eigenen Bestände gebildet, sondern ihr Schriftgut im Abgabeverband des jeweiligen Forstamts belassen. Neu verzeichnet und formiert sind die Akten der Forstämter ä.O. Amberg (1547 Akten, 29 lfm) und Vilseck (1065 Akten, 19 lfm) sowie der Forstämter Amberg (1139 Akten, 7 lfm), Ensdorf (650 Akten, 29,6 lfm), Hannersreuth (112 Akten, 2,4 lfm), Neuhaus a.d. Pegnitz (706 Akten, 12,6 lfm), Pfaffenhofen (621 Akten, 13 lfm), Sulzbach-Rosenberg (306 Akten, 5,2 lfm), Schnaittenbach (622 Akten, 11,8 lfm) und Vilseck (430 Akten, 18,6 lfm).