Bestände
Das angestrebte Ziel eines klar abgegrenzten Zuständigkeitsrahmens im Hinblick auf den historischen Sprengel wurde durch eine Reihe von in jüngerer Zeit durchgeführten Beständebereinigungen mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv und den benachbarten Staatsarchiven Nürnberg, Würzburg und Amberg in wichtigen Teilen erreicht. An das Staatsarchiv gelangten u.a. vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv die Bamberger und Bayreuther Urkunden vor 1401, vom Staatsarchiv Nürnberg das Bamberger Dompropsteiamt Fürth und umfangreiche Akten- und Rechnungsserien v.a. des Unterlandes des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth sowie vom Staatsarchiv Amberg Akten der hochstiftisch bambergischen Ämter Neuhaus a.d. Pegnitz und Vilseck. An das Staatsarchiv Würzburg abgegeben wurden die Bestände des Klosters Ebrach und des Ritterkantons Baunach.
Die Aufstellung der Altbestände am Fach folgt dem archivalientypologischen Selektprinzip. Dies gilt insbesondere für die Urkunden und den umfassenden Rechnungsselekt mit Rechnungen des Hochstifts und Domkapitels Bamberg sowie der Klöster im Hochstift (ab 1422), des Markgraftums Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth (beginnend im 16. Jahrhundert), des Adels und der Ritterschaft (ab 1627) sowie der bayerischen Behörden (ab 1803). Dagegen wird derzeit der Selekt der sog. Standbücher, also die Amts- und Geschäftsbuchüberlieferung des Hochstifts Bamberg, des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth-Kulmbach und der Ritterschaft, im Zuge der Neuaufstellung historischer Fonds (z.B. Geheimes Hausarchiv Plassenburg, Lehenhof des Hochstifts Bamberg) aufgelöst. Von überregionaler Bedeutung ist der Selekt der Streit- und Druckschriften des 16. bis 20. Jahrhunderts, in den auch Sammlungsgut integriert ist.
Für die neueren Bestände sind die Erschließung der Abgaben, die Bildung provenienzreiner Fonds aus Abgabegemeinschaften und Pertinenzkonstruktionen und die Wiederherstellung der Archiv- und Registraturkörper der in der Übergangsphase nach dem Ende des Alten Reiches kurzfristig bestehenden Bestandsbildner (Landesdirektion Bamberg, Generallandeskommissariat in Franken, Generalkreiskommissariat und Finanzadministration des Mainkreises usw.) vorrangige Aufgaben. Erfolgreiche Beispiele für diese Maßnahmen sind die Neuaufstellung der Baubehörden, der Wasserwirtschaftsämter und der Forstämter sowie des größeren Teils der Landratsamtsbestände des Staatsarchivs.
An Findmitteln steht neben den herkömmlichen Findbüchern in Bandform - für die Altbestände wurden zum Teil die bereits im 17. und 18. Jahrhundert angelegten Repertorien adaptiert - eine Reihe von Karteien zur Verfügung (Auswanderer des 19./20. Jahrhunderts, Karten- und Pläne). Wichtige Teile der Bestände sind bereits in einer EDV- Datenbank erfasst und können vom Benutzer gemeinsam mit dem Sachbearbeiter gesichtet werden.