Reichsstädte
Aus Archiven und Registraturen von 1803 und 1805 mediatisierten Städten mit Reichsstandschaft, nämlich Augsburg, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Ulm, dem ebenfalls zum Schwäbischen Reichskreis gehörigen Dinkelsbühl (seit 2004 neugeordnet) sowie mehreren städtisch verwalteten Stiftungen gelangten Urkunden, „Literalien“ und Akten in jeweils sehr unterschiedlichem Ausmaß in staatliche Archive. Die schmale Überlieferung der Stadt Donauwörth im Staatsarchiv Augsburg stammt nahezu restlos aus der Zeit nach ihrer faktisch endgültigen Mediatisierung im Jahre 1715. Der überwiegende Teil der reichsstädtischen Amtsbuch- und Aktenbestände ist den im Königreich Bayern neu konstituierten Stadtgemeinden verblieben.
Die Bedeutung der im Staatsarchiv aufbewahrten Überlieferung liegt vor allem im Bereich der Urkunden. Bei insgesamt rund 8.200 Einzelstücken setzen die jeweiligen Serien ein: Augsburg 1251, Dinkelsbühl (mit Heilig-Geist-Spital) 1305, Kaufbeuren 1240 (erste Königsurkunde in deutscher Sprache!), Kempten 1289, Lindau 1241, Memmingen 1268, Nördlingen 1363. Die Gesamtzahl der Bände und Akten beträgt 3.700 mit rund 160 lfm Umfang. Im Schriftgut der Reichsstadt Nördlingen finden sich reichhaltige Unterlagen zur Bündnispolitik der süddeutschen Städte seit dem frühen 15. Jahrhundert, aber auch die geschlossenste Überlieferung an Reichstags- und Kreistagsakten unter den Beständen des Staatsarchivs (ab 1466 bzw. 1517, jeweils bis zur Mediatisierung reichend).