Archivgebäude
Das 1436 erstmals erwähnte Archiv (Briefgewölbe) war im nach 1417 erbauten Amberger Schloss untergebracht. Ein weiteres Briefgewölbe besaß die Kanzlei der Neumarkter Pfalzgrafen. Als 1547 die neuerbaute Regierungskanzlei in Amberg bezogen werden konnte, vereinigte man hier beide Archive. Seit Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Urkunden in einem Raum des Fuchssteiner Turms des Amberger Schlosses verwahrt, wo sie bis 1812 blieben. Für die bessere Unterbringung der auf den Dachböden der Regierungskanzlei gelagerten Regierungshauptregistratur wurden 1596 und 1601 zwei nördlich angrenzende Privatgebäude angekauft, mit der Regierungskanzlei baulich verbunden und zu einem „Archivum“ ausgebaut. Im Zusammenhang mit der Aufhebung der sulzbachischen Regierung 1791 und der Verbringung sulzbachischer Registraturteile nach Amberg verlagerte man Teile des Regierungsarchivs bzw. der Regierungsregistratur aus der Regierungskanzlei in das benachbarte Rentmeisteramtsgebäude. Die im 19. Jahrhundert dramatisch angewachsene Raumnot wurde 1910 durch den Bau des heutigen Archivgebäudes an der Archivstraße behoben. In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts war der Belegraum des Staatsarchivs wiederum erschöpft und eine Erweiterung dringend erforderlich. Nach einer kontrovers geführten Diskussion, ob das Staatsarchiv nicht nach Regensburg als dem Sitz der Regierung und der Universität verlegt werden sollte, bestimmte ein Beschluss des Bayerischen Ministerrats vom Mai 1979 Amberg weiterhin zum Sitz des Archivs und verband damit die Zusage räumlicher Erweiterungen. Auf dieser Grundlage wurden zwischen 1984 und 1987 großzügige Um- und Erweiterungsbauten im Magazin- und Öffentlichkeitsbereich durchgeführt. Außerdem wurde in der so genannten Schlosskaserne in Sulzbach-Rosenberg eine Außenstelle eingerichtet, die zusätzliche Magazinflächen und Funktionsräume bietet.