Empfehlungsschreiben für die Besetzung einer Kanzlistenstelle im Reichsarchiv, 1856 September 30 (München)
- Archivdirektor Rudhart (S1)
- unbekannter Schreiber, dunkelrote Tinte (S2)
- unbekannter Schreiber, rote Tinte (S3)
- gedruckte Formularteile (S4)
- spätere Paginierung mit Bleistift (S5)
Die vier diagonalen Striche links neben dem Textblock weisen auf vier dem Schreiben beigefügte Anlagen hin („Anlagestriche“), in diesem Fall die Bewerbungsschreiben der Archivpraktikanten.
Das Blatt mit der vorgedruckten Darstellung von Krone, Schwert und Szepter auf einem Kissen sowie der reich verzierten Anrede stammt aus der lithographischen Anstalt Friedrich Wolf in München, wie einer kleinen, in humanistischer Minuskel gedruckten Signatur zu entnehmen ist. Die Anrede ist aus zwei verschiedenen Frakturschriften und einer aus Blattwerk gebildeten Kapitalis zusammengesetzt. Zwischen den Buchstaben des Wortes König(Textzitat) sind ovale Wappenschilde dargestellt, die für die bayerischen Landesteile Pfalz, Franken, Rheinpfalz und Schwaben stehen.
Der Archivdirektor Rudhart schreibt eine sehr sorgfältige und regelmäßige Kurrent mit fast senkrecht stehenden Schäften und ausgeprägten Haar- und Schattenstrichen insbesondere bei den Großbuchstaben. Für lateinische Wörter, die Anrede an den König und Nachnamen verwendet er eine ebenso sorgfältige humanistische Kursive.