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StA Nürnberg, Heiliggeistspital Urkunden 774
Kommentar
StA Nürnberg, Heiliggeistspital Urkunden 774
Papierlibell mit notariell beglaubigter Abschrift einer Urkunde, 1792 März 24 (Nürnberg)

Archivaliengattung: Urkunde
Schwierigkeitsgrad: leicht
Schreiberhände:
  • Johannes Peter Macco (S1)
  • aufgedrucktes Notarssignet (S2)
Das Libell besteht aus zwei zusammengehefteten Papierbögen und enthält die Abschrift einer Urkunde der Stadt Nürnberg. Auf der hier gezeigten Seite befindet sich die Unterfertigung des öffentlichen Notars Johannes Peter Macco. Er nennt seinen Auftraggeber, beschreibt die ihm vorgelegte Originalurkunde sowie deren Siegel und erklärt, die von einer anderen Hand geschriebene Abschrift mit dem Original verglichen (kollationiert) und übereinstimmend gefunden zu haben. Dies bestätigt er mit Unterschrift und Notarssignet in der für die Zeit typischen Form eines aufgedruckten Kupferstichs mit allegorischer Darstellung und Devise. Außerdem bringt er sein Lacksiegel auf der Schnur, welche die Lagen des Libells zusammenhält, an, um zu verhindern, dass Lagen ausgetauscht oder hinzugefügt werden könnten.

Macco schreibt eine gleichmäßige, rechtsgeneigte Kurrentschrift, die ersten beiden Zeilen und im Folgenden einzelne Worte sind in Kanzleischrift ausgezeichnet, lateinische Begriffe in humanistischer Kursive geschrieben. Zur Wiedergabe der lateinischen Siegelumschrift verwendet der Notar Großbuchstaben der humanistischen Kursive.
An der Oberlänge einzelner Buchstaben bringt Macco Häkchen an (z.B. in am langen s(Textzitat) in Z. 2: Christoph(Textzitat) oder Z. 22: Requisitionis(Textzitat), oder am f(Textzitat) in Z. 24: fertigung(Textzitat) und fidem(Textzitat)). Er verwendet Ligaturen für ff(Textzitat), fft(Textzitat), pf(Textzitat), sP(Textzitat) mit P(Textzitat) in Form des Großbuchstaben, sch(Textzitat) mit verschliffenem c(Textzitat), und st(Textzitat).
Klein- und Großbuchstabe von z(Textzitat) sind nicht zu unterscheiden, da es auch im Wortinneren eine Oberlänge hat.
Entzifferung

(Absatz Beginn)
(Johannes Peter Macco:) In Gemäßheit einer – von Seiten des Salv(o)(Wechsel des Schriftsystems)
Pleniss(im)o Tit(ul)o(Wechsel des Schriftsystems) Herrn Christoph Friederich Stromers
von Reichenbach (et cetera), Jhro Römisch-Kaÿser(liche)n Majestät
würcklichen Raths, Reichs-Schultheisens und Ober-Pflegers,
des Neuen SPitals Zum Heiligen Geist und des Klosters
St. Katharina allhier Zu Nürnberg, Hochwohlge-
=bohrn und Gnaden, mittelst des WohlLöb(liche)n
SPital=Amts, an mich Endesbenannten – kaÿ-
,,serlich-geschwohrnen offenbaren Notar, anheute
10 gelangten Requisizion, habe ich vorstehende Ab-
11 ,,schrift mit deren - mir vorgelegt wordenem Origi-
12 ,,nal, welches auf Pergament Zierlich ausgefertigt =
13 auch mit dem – an einer roth- und grün= seidenen
14 Schnur hangendem Nürnbergi(sche)n Stadtsiegel in rothem
15 Wachs, worauf ein Adler mit ausgebreiteten Flü-
16 ,,geln und dem gekrönten Jungfern–Kopf, mit der
17 gothi(sche)n Umschrifft: + //SIGILLVM VNIVERSI(Wechsel des Schriftsystems)-
18 =TATIS DE NVREBERCH(Wechsel des Schriftsystems); sich befindet,
19 versehen ist, aufmercksamlich kollazionirt, und von 
20 Wort Zu Wort gänzlich und allerdings gleichlauten[d]a)
21 und übereintreffend befunden.
22 Welches ich, Vi Requisitionis (et) Officii(Wechsel des Schriftsystems), unte[r]
23 meiner gewöhnlichen Notariat[s]-
24 =fertigung, in fidem hierm[i]t
25 habe attestiren und beurku[n]den
26 sollen und wollen.
27 Nürnberg, am 24. (ten) März, des
28 1792. Jahrs.
29 Johann Pete[r] Macco(Wechsel des Schriftsystems),
30 Notar(ius) C[ae]s(areus) pub(licus) jur(atus)(Wechsel des Schriftsystems)
31 ac l[e]galis(Wechsel des Schriftsystems)
32 (aufgedrucktes Notarssignet:) DEO PROVIDENTE DILIGENTIA ET PROBITAS VINCVNT(Wechsel des Schriftsystems)
33 IOANNES.PETRVS.MACCO.(Wechsel des Schriftsystems)
34 IMP(ERIALI) AVTH(ORITATE) NOTAR(IVS) PVBL(ICVS) IVR(ATVS)(Wechsel des Schriftsystems) (Absatz Ende)

          
    a) hier und in den folgenden Zeilen werden einzelne Buchstaben durch die Schnur überdeckt, welche die Blätter des Libells verbindet und mit dem Lacksiegel des Notars gesichert ist
Transkription

(Absatz Beginn)
(Johannes Peter Macco:) In gemäßheit einer von seiten des salvo(Wechsel des Schriftsystems)
plenissimo titulo(Wechsel des Schriftsystems), herrn Christoph Friederich Stromers
von Reichenbach et cetera, Ihro Römisch-kaÿserlichen majestät
würcklichen raths, reichsschultheisens und oberpflegers
des neuen spitals zum Heiligen Geist und des klosters
St. Katharina allhier zu Nürnberg, hochwohlge-
bohrn und gnaden, mittelst des wohllöblichen
spitalamts an mich, endesbenannten kaÿ-
serlich geschwohrnen offenbaren notar, anheute
10 gelangten requisizion, habe ich vorstehende ab-
11 schrift mit deren mir vorgelegt wordenem origi-
12 nal, welches auf pergament zierlich ausgefertigt, 
13 auch mit dem an einer roth- und grünseidenen
14 schnur hangendem Nürnbergischen stadtsiegel in rothem
15 wachs, worauf ein adler mit ausgebreiteten flü-
16 geln und dem gekrönten jungfernkopf mit der
17 gothischen Umschrifft: „+ Sigillum universi(Wechsel des Schriftsystems)-
18 tatis de Nvreberch(Wechsel des Schriftsystems)“ sich befindet,
19 versehen ist, aufmercksamlich kollazionirt und von 
20 wort zu wort gänzlich und allerdings gleichlauten[d]a)
21 und übereintreffend befunden.
22 Welches ich vi requisitionis et officii(Wechsel des Schriftsystems) unte[r]
23 meiner gewöhnlichen notariat[s]-
24 fertigung in fidem hierm[i]t
25 habe attestiren und beurku[n]den
26 sollen und wollen.
27 Nürnberg, am 24ten März des
28 1792. Jahrs.
29 Johann Pete[r] Macco(Wechsel des Schriftsystems),
30 notarius c[ae]sareus publicus iuratus(Wechsel des Schriftsystems)
31 ac l[e]galis(Wechsel des Schriftsystems)
32 (aufgedrucktes Notarssignet:) Deo providente diligentia et probatis vincunt.(Wechsel des Schriftsystems)
33 Ioannes Petrus Macco,(Wechsel des Schriftsystems) 
34 imperiali authoritate notarius publicus iuratus.(Wechsel des Schriftsystems) (Absatz Ende)

          
    a) hier und in den folgenden Zeilen werden einzelne Buchstaben durch die Schnur überdeckt, welche die Blätter des Libells verbindet und mit dem Lacksiegel des Notars gesichert ist