Brief des Adam Contzen an Kardinal Robert Bellarmin, 1614 März 14 (Mainz)
- unbekannter Archivar, Bleistift (S1)
- Adam Contzen (S2)
Der Brief ist in einer humanistischen Kursive verfasst, einer typischen Briefschrift. Bei Wörtern, die im Ablativ stehen und auf ein a enden, wird dieser letzte Buchstabe mit einem zirkumflexartigen Zeichen versehen, vgl. Zeile 5 censurâ(Textzitat). Nicht vollkommen ungewöhnlich, aber dennoch als Eigentümlichkeit anzusehen, ist die Versehung des Buchstaben u - auch im Lautwert v - mit einem zusätzlichen und darüber gesetzten Strich. Diese Schreibung wird aber nicht konsequent eingehalten und fehlt des Öfteren; vgl. Zeile 4 núper(Textzitat) bzw. secundam(Textzitat).
Eigentümlich ist auch die Ausführung des Minuskel-h, zumal sie nicht einheitlich ausfällt. Bei einer Schreibung inmitten eines Wortes wird es mit einem doppelt geschwungenen Schaft ohne Schlaufe und gerader Unterlänge ausgeführt, vgl. Zeile 6 mihi(Textzitat). Am Wortanfang sieht es ähnlich aus, weist dagegen aber nur einen einfach geschwungenen Schaft und eine ebenfalls geschwungene Unterlänge auf, z. B. Zeile 10 hac(Textzitat). In Zeile 20 im Wort catholicis(Textzitat) findet sich auch noch eine gänzlich andere Ausformung dieses Buchstabens mit einer Schlaufe am Schaft und ohne Unterlänge.