Brief des Geistlichen und herzoglich bayerischen Geheimen Rates Minuccio Minucci an den bayerischen Herzog Wilhelm V., 1590 September 27 (München)
- Minuccio Minucci (S1)
- unbekannter Schreiber 1 (S2)
- unbekannter Schreiber 2 (S3)
Der Brief wurde von Minucci eigenhändig in einer humanistischen Kursive abgefasst, der üblichen Gebrauchsschrift der lateinischen Korrespondenz. Die Schrift ist schwung-, aber nicht übermäßig qualitätvoll, die recht gleichmäßige Ausführung verrät aber doch den routinierten Schreiber. Auch beherrschte Minucci als Diplomat natürlich das protokollarische Layout eines Schreibens an einen fürstlichen Adressaten: Nach der Anrede lässt er einen großen Abstand, der die Unterstellung des rangniedrigeren Absenders graphisch umsetzt. Den eigenen Namenszug setzt er soweit an den unteren Rand wie möglich, wiederum nach einem deutlichen Abstand zur vorherigen Courtoisie. Die "manu propria"-Paraphe nach der Unterschrift, die für deren Eigenhändigkeit steht, hat sich aus der Kürzung "m p" entwickelt, hat zu dieser Zeit aber schon ihre typische gitterartige Form, aus der man keine Buchstaben mehr herauslesen kann.