Gedruckte Urkunde der Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. von Bayern, 1531 April 1 (München)
- (S1)
(Absatz Beginn)
1 Von gottes genaden Wilhelm und Ludwig gebreder Pfallnntz-
2 grauen bey Rhein Hertzogen in Obern vnnd Nydern Bayrn(n) et c(etera)
3 Vnnsern grs zuor Lieben getrewen. Nachdem z nägstgehalltem Reichstag / auf vilfelltig angezaygt
4 kundtschafften vnnd warnung / des Türgken zeberaittung vnd vorhabenden gwalltigen überzugs /
5 den Christennlichen Lenndern vnnd Teütscher Nation / von Churfürsten / Fürsten / vnd anndern des
6 heiligen Reichs Stennden / z gegenwr / vnd widerstannd demselben / ain ansehennliche hillff bewil-
7 ligt / vnnd dabey veraintlich beschlossen worden ist. Souerr der Türgkh ainen gewalltigen zuge in
8 sterreich thn wurde.Das wir / auch die andern anstossenden Fürsten vnd Lennder / mit aller macht
9 zeziehen. Auch die Fürsten vnnd Stennde / aines yeden Chrayss / sich desselben vergleichen / vnnd in
10 Rüsstung sein sllen. Damit jm fall der notdurfft / der zezug vnnd Rettung stattlich vnd fürderlich
11 beschehen mcht. Haben wir mitsambt den anndern Fürsten dess Bayrischen Chrayss (alls denen /
12 die geuärlichait vnd purde nach den sterreichischen Lannden / zm maisten auf dem halls ligt) Nicht
13 allain Kayserlicher Mayestat z schulldiger gehorsam / Sonnder auch der grossen dringennden not-
14 durfft nach / für rattlich vnnd nutz angesehen. Vnns vermg angeregter beschehner bewilligung vnnd
15 beslus / zur gegenwr zeschickhen / vnnd vnnser volckh beraytt zemachen / das ain yeder / so es die not-
16 durfft eruordern wirdet. Mit dem Fünfften / Zehennden / oder fünfftzehenden Man(n) (wie wir Her-
17 tzog Ludwig / alls des Chrayss verordenntter Haubtman / nach gelegenhait der obligennden nott / die
18 aufmanung thn werden) on verzug zeziech / vnnd die / so anhayms beleiben sllen / die zziehenn-
19 den vnnderhallten. Wie wir dann in vnnsern Lanndtgerichten / ordnung fürgenomen. Vnnd von den
20 anndern Chraysfürsten wie starckh / vnnd mit was anzal ain yeder zeziehen mg / täglich bericht ge-
21 wärttig sind. Dieweyl dann ain yeder / z slhem Christennlichen fürnemen / seinem vermgen nach /
22 zuerhellffen schulldig / vnd wir nit zweyffeln / Jr seyet Got dem Allmechtigen z lob / auch errettung
23 vnnsers heyiligen gelaubens / Vatterlannds / vnnd selbs aygen leib / hab vnd gttern / sollichs zthn
24 ganntz wol genaygt. Jst vnnser begern / eüch hyemit Ernnstlich beuelhennd / das jr vermg vnnser
25 voraußgangen schreiben / die Burgerschafft Ewrer viertl bey eüch dermassen in Rüsstung schickhet /
26 vnd wie obgemellt in ordnung bringet / damit Jr jm fall der erayschennden not / auff vnnser eruordern
27 vnd beschaid / neben andern vnnserer Lanndtschafft Stennden vnd Gerichtzleüten / mit den Ewern
28 Allßdann zm fürderlichisten in yedem obgemelltem fall zzeziehen verfasst seyet vnnd wir vnns mit
29 aller ordnung / desstpas darnach wissen zerichten / vnnd eüch in dem allen / mit getwilligem vleiss ge-
30 horsamlich erzaigen. Alls wir vnns z erhalltung gemainer Christennhait / auch vnnser aller Ere /
31 leib / vnnd getter / ganntzlich z eüch versehen. Daran beschicht vnnser Ernnstliche maynung vnnd
32 gefallen / in gnaden gegen eüch zerkennen. Datum in vnnser Statt München / an dem heyligen
33 Palmabend Anno et c(etera) Tricesimoprimo.
(Absatz Ende)
(Absatz Beginn)
1 Von gottes genaden, Wilhelm und Ludwig, gebreder, pfallnntz-
2 graven bey Rhein, hertzogen in Obern- unnd Nydernbayrnn et cetera.
3 Unnsern grs zvor, lieben getrewen. Nachdem z nägstgehalltem reichstag auf vilfelltig angezaygt
4 kundtschafften unnd warnung des türgken zeberaittung und vorhabenden gwalltigen überzugs
5 den christennlichen lenndern unnd Teütscher nation von churfürsten, fürsten und anndern des
6 heiligen reichs stennden z gegenwr und widerstannd demselben, ain ansehennliche hillff bewil-
7 ligt unnd dabey veraintlich beschlossen worden ist, soverr der türgkh ainen gewalltigen zuge in
8 sterreich thn wurde, das wir auch die andern anstossenden fürsten und lennder mit aller macht
9 zeziehen. Auch die fürsten unnd stennde aines yeden chrayss sich desselben vergleichen unnd in
10 rüsstung sein sllen, damit im fall der notdurfft der zezug unnd rettung stattlich und fürderlich
11 beschehen mcht, haben wir mitsambt den anndern fürsten dess bayrischen chrayss (alls denen,
12 die gevärlichait und purde nach den sterreichischen lannden zm maisten auf dem halls ligt) nicht
13 allain kayserlicher mayestat z schulldiger gehorsam, sonnder auch der grossen dringennden not-
14 durfft nach für rattlich unnd nutz angesehen, unns vermg angeregter beschehner bewilligung unnd
15 beslus zur gegenwr ze schickhen unnd unnser volckh beraytt ze machen, das ain yeder, so es die not-
16 durfft ervordern wirdet, mit dem fünfften, zhennden oder fünfftzehenden mann (wie wir, her-
17 tzog Ludwig, alls des chrayss verordenntter haubtman nach gelegenhait der obligennden nott die
18 aufmanung thn werden) on verzug zeziech unnd die so anhayms beleiben sllen, die zziehenn-
19 den unnderhallten. Wie wir dann in unnsern lanndtgerichten ordnung fürgenomen unnd von den
20 anndern chraysfürsten, wie starckh unnd mit was anzal ain yeder zeziehen mg, täglich bericht ge-
21 wärttig sind. Dieweyl dann ain yeder z slhem christennlichen fürnemen seinem vermgen nach
22 z verhellffen schulldig und wir nit zweyffeln, ir seyet got dem allmechtigen z lob auch errettung
23 unnsers heyiligen gelaubens, vatterlannds unnd selbs aygen leib, hab und gttern sollichs z thn
24 ganntz wol genaygt, ist unnser begern, eüch hyemit ernnstlich bevelhennd, das ir vermg unnser
25 voraußgangen schreiben, die burgerschafft ewrer viertl bey eüch dermassen in rüsstung schickhet
26 und wie obgemellt in ordnung bringet, damit ir im fall der erayschennden not auff unnser ervordern
27 und beschaid neben andern unnserer lanndtschafft stennden und gerichtzleüten, mit den ewern
28 allßdann zm fürderlichisten in yedem obgemelltem fall zzeziehen verfasst seyet unnd wir unns mit
29 aller ordnung desstpas darnach wissen ze richten unnd eüch in dem allen mit getwilligem vleiss ge-
30 horsamlich erzaigen. Alls wir unns z erhalltung gemainer christennhait, auch unnser aller ere,
31 leib unnd getter ganntzlich z eüch versehen, daran beschicht unnser ernnstliche maynung unnd
32 gefallen in gnaden gegen eüch zerkennen. Datum in unnser statt München, an dem heyligen
33 palmabend anno et cetera tricesimoprimo.
(Absatz Ende)