Medizinische Rezepte in deutscher Sprache im ältesten Stiftbuch des Klosters Benediktbeuern: Mittel gegen Schmerzen in Händen und Füßen, Fieber und Mundgeruch sowie ein Mittel für schöne Haut, ca. 1295
Die Rezepte wurden in gotischer Minuskel auf hohem kalligraphischen Niveau niedergeschrieben, br(Textzitat), or(Textzitat) und st(Textzitat) werden ligiert.
Am linken Rand findet sich in roter Tinte jeweils der Betreff, also das zu behandelnde Leiden bzw. Körperteil, im Hauptteil folgen die Anweisungen und Rezepturen, jeweils beginnend mit einer rubrizierten Majuskel. Innerhalb des Textes sind die Zeilen nicht immer fortlaufend zu lesen, sondern regelmäßig wird ein Satz in der zweiten Hälfte der darauffolgenden Zeile vervollständigt, während in der ersten Hälfte dieser Zeile – abgetrennt durch eine rote rechtwinklige Markierung – schon der nächste Satz beginnt. In der Entzifferung wird diese Schreibweise zeilengetreu übernommen und das rote Trennungszeichen als √(Textzitat) wiedergegeben. Dagegen erfolgt die Transkription hier zum besseren Textverständnis nicht zeilenweise, sondern dem Sinnzusammenhang entsprechend.